D. ANHANG

I. Anmerkungen

1: Hierzu auch Hubschmid 1986, S. 54f.:«Da man im westlichen Rätien keine «rätischen» Inschriften gefunden hat, ist eine Besiedlung dieses Gebiets durch dasselbe [d.h. in Oberitalien wohnhafte] «rätische» (...) Volk unwahrscheinlich.»
2: In: Schumann 1992
3: Die Historikerin Regula Frei-Stolba meint dazu: «Antike Historiker haben die Räter ohnehin nur insofern gestreift, als sie mit den Römern in Berührung kamen, d.h. bei Einfällen nach Norditalien. Für vertiefte Kenntnisse interessierten sie sich nicht.» (Frei-Stolba 1984, S. 8)
4: Polyb. Hist. IV, 6, 8; Plin. Nat. hist. 14, 67; Celsus 4, 12, 8; Verg. Georg. II, 95-6; Sueton Div. Aug. 77 (zusammengestellt von Toth in: Brunner / Toth 1987, S. 17)
5: Zitiert in: Brunner / Toth 1987, S. 28
6: Polybios Hist. IV, 6, 8 und IV, 6, 12 (zitiert in: Brunner / Toth 1987, S. 17)
7: Zitiert in: Brunner / Toth 1987, S. 28
8: Zitiert und übersetzt in: Schumacher 1992, S. 20
9: Horatius Flaccus 1985, S. 125
10: Horatius Flaccus 1985, S. 110
11: Das Volk der Stoni (oder Stoeni) wird ausser bei Strabon noch bei Plinius erwähnt (Nat. hist. 3, 134); weiter ist über sie nichts bekannt (nach: Frei-Stolba 1984, S. 18)
12: Brunner / Toth 1987, S. 22
13: Strabon Geogr. IV 6, 8 (zitiert in: Brunner / Toth 1987, S. 21f.)
14: Strabon Geogr. V 1, 6 (zitiert in: Brunner / Toth 1987, S. 21f.)
15: z.B. von Toth in: Brunner / Toth 1987, S. 23
16: So nimmt z.B. Frei-Stolba an, dass die Beschreibung des Rheinoberlaufes in Geogr. IV 3, 3 ursprünglich von Poseidonios stammt und von Strabon korrekturlos übernommen wurde (Frei-Stolba 1984, S. 11)
17: Schumacher 1992, S. 20
18: Livius 1991, S. 232
19: Livius 1991, S. 233
20: Ovidius Naso 1963, S. 78
21: Plinius Secundus 1988, S. 96ff.
22: Plinius Secundus 1988, S. 94
23: Plinius Secundus 1988, S. 95
24: Frei-Stolba 1984, S. 9f.
25: Plinius Secundus 1988, S. 98
26: Plinius Secundus 1988, S. 106
27: Appian Hist. Rom. 1ll 15 resp. 1ll 84 (zitiert in: Brunner / Toth 1987, S. 14)
28: Brunner / Toth 1987, S. 14)
29: Zitiert und übersetzt in: Brunner / Toth 1987, S. 16
30: Dio Hist. Rom. 54, 22, 1 (zitiert in: Brunner / Toth 1987, S. 16)
31: Dio Hist. Rom. 39, 49, 1 (Zitiert in: Brunner / Toth 1987, S. 15)
32: Ammianus Marcellinus Res gestae 15, 4, 3 (zitiert in: Brunner / Toth 1987, S. 26)
33: Res gest. 22, 8, 44 (zitiert in: Brunner / Toth 1987, S. 26)
34: Claudius Claudianus, De bello Pollentino sive Gothico 26, 330f. (zitiert in: Brunner / Toth 1987, S. 28)
35: Servius Grammaticus 1826, S. 48 (1, 243)
36: Zosimos 1679 (I, 52, 3)
37: Zosimos 1679 (5, 46, 2)
38: Zitiert in: Brunner / Toth 1987, S. 21
39: Iordanis Romana 180 (zitiert in: Brunner / Toth 1987, S. 36)
40: Frei-Stolba 1984, S. 11
41: Schumacher 1992, S. 22
42: Die Klassifizierung der Inschriften erfolgt nach: Conway / Whatmough / Johnson, The Pre-Italic Dialects of Italy [PID]; London 1933.
43: Dazu der Bericht von Mayr in: Der Schlern 32, 1958
44: Dazu der Bericht von Mayr in: Der Schlern 34, 1960
45: Eine Liste der Funde zwischen 1885 und 1914 bietet Schumacher 1992, S. 33f.
46: Siehe Anm. 42
47: In: Schumacher 1992
48: Zürcher 1982, S. 21
49: Mayr 1960, S. 311
50: Darauf verweist z.B. Durnwalder in: Durnwalder 1970, S. 11
51: Simonett 1959, S. 4ff.
52: Brunner / Toth 1987, S. 56
53: Gabathuler 1985, S. 31
54: Hubschmid 1986, S. 50
55: Risch 1970, S. 127
56: Es sei z.B. verwiesen auf Brunners Beitrag «Was lehren uns rätische Namen?» im Bündner Monatsblatt 3/4 1983, aber auch auf alle anderen Publikationen Brunners aus den 80er Jahren.
57: Risch 1970, S. 127
58: Hubschmid 1986, S. 60f.
59: Laut Simonett 1959, S. 3
60: Alle Beispiele nach Hubschmied 1948
61: Landfors 1990
62: Reimo Lunz postuliert sogar tiefergehende kulturelle Beziehungen zwischen Rätern und Etruskern: «Weitgehend einig sind sich die Forscher heute darin, dass das Çrätische Alphabetë auf das Etruskische zurückzuführen ist; die Frage aber, wie und auf welchem Wege die Übernahme der Schrift durch die alpinen Stämme erfolgte, muss dahingestellt bleiben. Selbstverständlich ist eine so bedeutsame Neuerung im geistig-kulturellen Bereich einer Gemeinschaft - wie sie die Einführung der Schrift darstellt - nicht einfach mit dem vagen Begriff des ÇKultureinflussesë zu umschreiben. Es müssen hier schon unmittelbare Kontakte zwischen der geistigen Führungsschicht der beiden Gebiete auf dem Hintergrund einer gleichgestimmten Vorstellungswelt bestanden haben.» (zitiert in: Schumacher 1992, S. 98f.)
63: So z.B. die vielbemühte und oft diskutierte etrusk. Weiheformel «zinace»
64: Schumacher 1992, S. 21
65: Camenisch schreibt wörtlich: «Aus der Tatsache, dass Etrusker in Rätien sassen, haben manche Historiker auch gefolgert, die Einwanderung nach Italien habe auf dem Landwege, eben durch Rätien stattgefunden und bei diesem Anlasse seien einzelne Gruppen in den Alpen zurückgeblieben. Die erwähnte Erzählung des Livius und Plinius von der Verdrängung der Etrusker aus Italien durch den Galliereinfall erklärt aber das Vorhandensein von Etruskern in Rätien hinreichend, ja sogar einleuchtender, denn bei der Einwanderung von Norden her wäre kein plausibler Grund für das Zurückbleiben etruskischer Scharen in den rauhen rätischen Bergen zu finden, besonders dann nicht, wenn sie ausgezogen waren, um bessere Lebensbedingungen zu suchen, die ihnen Italien in ganz anderem Masse bot als die Täler der Etsch, des Inn und der Adda.» (Camenisch 1921, S. 5)
66: «Dass in das Alpenland die Schrift von dem nächsten civilisirten Volk, also den Etruskern gebracht ward, ist sehr natürlich; allein wer darum den Alpenvölkern etruskische Abkunft zuschreibt, könnte mit ganz demselben Recht die Neger [sic!...], die englische Buchstaben brauchen, für Angelsachsen erklären.» (Mommsen, zitiert in: Schumacher 1992, S. 23)
67: Zitiert in: Schumacher 1992, S. 24
68: «Es ist darum auch kein Grund vorhanden, die Nachricht zu bezweifeln, dass die Etrusker, die vor dem Einfall der Kelten in Italien das Po-Gebiet beherrscht hatten, infolgedessen sich teils südlich nach Toscana zurückzogen, teils nordwärts in die Gebirge, wo, wie ein in Oberitalien einheimischer Schriftsteller der augusteischen Zeit [Livius] berichtet, sie noch um Christi Geburt ihre Landessprache bewahrten (...). (...) Für die Existenz dieser alpinen Etrusker lässt sich ferner noch anführen, dass seit kurzem im Tessin und in Graubünden [lepontische] Schriftsteine und Münzen zum Vorschein gekommen sind (...); und dadurch gewinnt einiges Gewicht auch die Sage, die den Rätus (...) einen Etrusker nennt.» (Mommsen 1966, S. 21f.)
69: «Del quale furono primi abitatori gli Ibero-Liguri nellë età neolitica, però che qui, come in tutto il resto dellë Europa occidentale, si trovarono le caverne abitate da quellë antichissima gente che erasi sparsa per tutta lëItalia, lasciando ovunque le tracce deësuoi particolari costumi, e vivendo una vita randagia e libera fino alla venuta degli Italici.» (Oberziner 1883, S. 261)
70: «(...) questa popolazione se divide in varie famiglie, ognuna delle quali per la sua speciale posizione e pel contatto coi popoli, coi quali scambiava le sue industrie, assume un carattere particolare, e sebbene gli Etruschi, gli Umbri, gli Euganei e gli altri Italici nella prima età del ferro non siano ancora tanto cambiati da non poter lavvisare la loro origine comune (...).» (Oberziner 1883, S. 262)
71: «(...) più tardi gli Etruschi estendono la loro egemonia sopra la più gran parte della nostra penisola e quindi anche sopra la regione alpina. (...) Ma la venuta dei Galli da una parte, e dallë altra Roma, che di giorno in giorno aumentava il suo potere, fecero sì che questo popolo glorioso perdesse il suo potere sullëItalia (...).» (Oberziner 1883, S. 262)
72: «I Reti erano divisi in molte communità, ciascuna delle quali avea il suo piccolo centro, ed era indipendente dalle altre, in mode che talora erano in guerra fra di loro, nè tutte si univano nel caso di un pericolo esterno, laonde in tempi diversi furono sottomesse dai Romani.» (Oberziner 1883, S. 261) «(...) i Reti non sono un popolo a sè, che peë suoi caratteri si distingua dagli altri che abitarono lëItalia nostra, ma sono il complesso di parecchie sovrapposizioni etniche che ricevettero il nome comune di Reti probabilmente solo nel tempo abbastanza tardo degli Etruschi, ci conviene rintracciare queste varie civiltà nei monumenti.» (Oberziner 1883, S. XI)
73: Die Auseinandersetzung auf wissenschaftlicher Ebene verirrte sich auch auf deutsch-österreichischer Seite oft in einen ungewöhnlich aggressiven Tonfall: «Geschichtsschreiber und Antiquare haben den Tirolern in den Kopf gesetzt, ihr Ländchen sei der Ursitz der Etrusker gewesen (...). Auf den ersten Blick mag dieser Irrthum harmlos zu sein scheinen (...). Allein in Tirol (...) stellte sich in der jüngsten bewegten Zeit heraus, dass die Abstammungsfrage im wälschen Süden dieses Landes nicht auf die Studierstube der Gelehrten sich beschränke, sondern als festgewurzelte Überzeugung, dieser Landestheil gehöre, als ursprünglicher Wohnsitz des etruskischen Volkes, nicht zu Deutschland, tief ins Volk gedrungen sei (...). Die Wendung, welche diese rein wissenschaftliche Frage nahm, âwurde vollends bedenklich, als die Diplomaten im Jahr 1848 den unverantwortlichen Verzicht auf die Lombardei verhandelten, denn jetzt traten die Italiener mit der unverschämten Forderung hervor, Tirol bis zum Brenner abzutreten. Obgleich zuletzt das Schwert die gefährdete deutsche Südgränze wahrte, so droht dieser doch durch das Vordringen der italienischen Sprache in Deutschtirol immerfort eine Gefahr (...). Man war zu glauben berechtigt, dass die Deutschtiroler (...) auch nebenbei bedacht sein würden, das deutsche Element gegen den schlau berechneten und gewandt durchgeführten Zerstörungsplan der Wälschtiroler zu schützen. (...) Es soll damit [d.h. mit dieser Publikation] einem (...) Irrthume der Geschichtswissenschaft begegnet, und, wofern dies gelingt, dem nationalen Interesse dadurch gedient werden. Es war des Österreichers Pflicht, an diese Aufgabe zu gehen (...).» (Koch 1853, S. 1ff.)
74: Hierzu Schumacher: «Carlo Battistis Forschungen sind ein gutes Beispiel dafür, wie wissenschaftliche Forschung von ideologischer Voreingenommenheit beeinflusst werden kann. Es war damals vor allem wichtig, zu beweisen, dass die wichtigsten Einflüsse und Veränderungen in Südtirol schon vor den Römern immer von Süden gekommen seien.» (Schumacher 1992, S. 49)
75: Nach Schumacher 1992, S. 29
76: «Zweifel ergaben sich lediglich daraus, dass Pauli nicht sicher war, inwieweit eine Nordeinwanderung der Etrusker wahrscheinlich wäre; dieses Dilemma hat er mit der Annahme von Çdoppelten Etruskernë (...) zu lösen versucht, nämlich mit der Annahme, die Inschriften des Alphabets von Sondrio stammten von in den Alpen zurückgebliebenen Etruskern, die des Alphabets von [Sanzeno] Bozen von in die Alpen zurückgewanderten Etruskern.» (Schumacher 1992, S. 30)
77: «From the analysis of the Magrè inscriptions it would not be unreasonable to conclude that both they and the Trient-Bozen group represent the remnants of the speech of some tribe, the chief constituent of whose population was Western Indo-European (...) which had been at some period of its history affected by considerable Etruscan intermixture and influence.» (Whatmough 1923, zitiert in: Schumacher 1992, S. 38)
78: Planta 1929, S. 285
79: Planta 1929, S. 285
80: Planta 1929, S. 286
81: Planta 1929, S. 286
82: «(...) beide sich bekämpfenden Theorien, sowohl die herodotische, dass die Etrusker aus Kleinasien über andere Länder hinweg nach Italien gekommen seien, wie die auf Dionysos von Halikarnass beruhende, wonach die Etrusker, die sich selbst Rasennen nach ihrem Führer (also mit einem Gentilnamen) nannten, (...) in Italien autochthon waren, haben im Wesentlichen Recht.» (Kretschmer, zitiert in: Schumacher 1992, S. 44)
83: «Die Etrusker waren allerdings Einwanderer aus der Ägais, aber sie fanden bei ihrer Ankunft in Italien eine ihnen engverwandte Urbevölkerung vor, die von den eingewanderten Indogermanen überschichtet war und denen vermutlich der Name Rasennen zukam.» (Kretschmer, zitiert in: Schumacher 1992, S. 44)
84: «(...) Von der Sprache der etruskischen Einwanderer vor ihrer Verschmelzung mit der rasennischen Urbevölkerung und wahrscheinlich auch mit umbrischen Stämmen in Etrurien geben uns die tyrrhenischen Inschriften von  Lemnos eine Vorstellung (...). Die Unterschiede der italisch-etruskischen Sprache von der lemnisch-tyrrhenischen müssen der Sprache der rasennischen Urbevölkerung auf Rechnung gesetzt werden (...). Andererseits lehren uns die rätischen Inschriften die Sprache der rasennischen Urbevölkerung in Norditalien unvermischt mit der der etruskischen Einwanderer kennen (...).» (Kretschmer, zitiert in: Schumacher 1992, S. 44)
85: «Aber dass sie [die Räter] eine etruskische Mundart sprachen, die gewiss nach der weiten Trennung von der Hauptmasse der Etrusker eine Sonderentwicklung durchgemacht hatte und auch in den einzelnen Alpentälern unterschiedlich gewesen sein wird, zeigen ihre sprachlichen Denkmäler, soweit wir ihrer habhaft werden können.» (Thurneysen, zitiert in: Brunner / Toth 1987, S. 41)
86: «(...) [es scheinen] zwischen der westlichen Gruppe (Val Camonica und Veltlin) und der östlichen Gruppe (Nonsberg, Etschtal und Magrè) tiefgehende Unterschiede zu bestehen. Man wird daher gut daran tun, diese Sprachen nicht etwa unter «Rhaetisch» zusammenzufassen.» (Vetter, zitiert in: Schumacher 1992, S. 46)
87: Hubschmied 1948, S. 34
88: Hubschmied begründet diese Ähnlichkeit mit dem Erhalt von altem «p» (im Gegensatz zum Germanischen, wo «p» zu «f» geworden ist, und zum Keltischen, wo es geschwunden ist). Als Belege führt Hubschmied den Flussnamen Plessur, den Ortsnamen Plur, Plurs, den Personennamen Plinius (Plinius Maior stammte aus dem Rätien nahen Como) und das trentinische porca (Föhre) an. (Hubschmied 1948, S. 34)
89: Der gesamte Passus lautet wiefolgt: «Auf die rätischen Stämme Graubündens trifft nicht zu, was antike Schriftsteller behaupten: dass die Räter von den Etruskern abstammen, ihre Sprache wie verdorbenes Etruskisch klinge. Am Südfuss der Alpen, vor allem an der Brennerroute, mag durch die Berührung der Etrusker mit Indogermanen eine Mischsprache entstanden sein, eine Art etruskisiertes Indogermanisch - die sogenannten rätischen Inschriften, die freilich ebensowenig sich deuten lassen wie die unzweifelhaft etruskischen, scheinen darauf hinzuweisen -, aber nicht im Flussgebiet der Donau und des Rheins. Von keinem Ortsnamen Graubündens lässt sich Zusammenhang mit etruskischem Sprachgut wahrscheinlich machen.» (Hubschmied 1948, S. 33f.)
90: Pellegrini vermutet, dass die Gürtelschnalle mit der Lothener Inschrift, deren Alphabet mit keinem der bekannten rätischen Alphabete in genaue Übereinstimmung zu bringen ist, gleichzeitig aber starke Ähnlichkeiten mit den Inschriften in den Alphabeten von Magrè und Sanzeno (Bozen), aber auch mit der Inschrift auf der Spada di Verona und denjenigen von Este aufweist, von einem in die Alpen geflohenen Etrusker herstammen könnte. (nach: Schumacher 1992, S. 59)
91: Beide Inschriften stammen aus Sanzeno.
92: Pellegrini, zitiert in: Schumacher 1992, S. 58
93: «Il retico, se lo consideriamo una lingua sostanzialmente etrusca o etruscoide, avrebbe operato, come lëetrusco, la fusione de o e u in u, e non avrebbe avuto necessità di ricorrere al complemento o, come le altre lingue preromane.» (Pellegrini, zitiert in: Schumacher 1992, S. 59)
94: «(...) la fonetica e la morfologia delle iscrizione retiche è tuttora mal definibile ed il lessico contiene alcuni elementi etruscoidi.» (Pellegrini, zitiert in: Schumacher 1992, S. 71)
95: Pellegrini, zitiert in: Schumacher 1992, S. 72
96: Dilger-Fischer 1959, S. 161
97: Alfred Toth bezeichnet diesen Aufsatz als «sehr populäre und unpräzise Arbeit» und sagt zu Capauls Theorie, sie klinge «wie ein Märchen». (Brunner / Toth 1987, S. 42)
98: «Entourn igl onn 500 avon Cristus ein els penetrai sur las alps ellë Etruria ed ei sepatrunai dalla planira fritgeivla. La gronda part dils Etruscs seigi serendida encunter miezdi ellë Etruria. Ina autra part pli pintga seigi seretratga ellas Alps. Da lur menader Ret hagien els acceptau il num ÇRetsë. Lur lungatg etrusc svanescha plaun a plaun ella nova patria.» (Capaul, zitiert in: Brunner / Toth 1987, S. 42)
99: Nach Schumacher 1992, S. 88
100: «Mag auch den Rätern tuskischer Ursprung zugesprochen werden (...) und die Magrè-Inschrift bei Schio (...) etruskische Formen beinhalten (thinake, tinace ist zweifellos identisch mit etrusk. zinake), so kann damit kein Argument für die eigentliche Alpenbevölkerung des ostalpinen Raumes wie Graubündens abgeleitet werden.» (Ölberg, zitiert in: Schumacher 1992, S. 89)
101: «Es wäre jedoch falsch, hier [d.h. an der Stelle der  Ursprungssprache der vorrömischen Ortsbezeichnungen in Tirol] nun rätisch einsetzen zu wollen. Schon aus geographischen Gründen, denn rätisch hat Nordtirol ethnographisch nie, verwaltungstechnisch erst sekundär umfasst (...). Auch im sprachlichen Sinn wäre diese Benennung unangebracht, da es immer noch offen ist, wo diese Sprache gesprochen worden sein soll und welche Denkmäler ihr zuzuweisen seien (...).» (Ölberg, zitiert in: Schumacher 1992, S. 89)
102: Risch 1970, S. 132
103: «Die Uneinheitlichkeiten in sprachlicher Hinsicht, die wir aus allgemeinen Erwägungen als wahrscheinlich angenommen hatten, hat sich bei näherer Betrachtung bestätigt. Vermutlich war sie aber wesentlich grösser, als es die Inschriften ahnen lassen. Abgesehen vom Venetischen im Osten, können wir zwei grössere Gruppen unterscheiden, die lepontische Gruppe im Westen und die rätische der Brennerroute entlang. Mindestens ein weiteres Sondergebiet stellt die Val Camonica dar. Das Lepontische ist - wie auch das Venetische - sicher indogermanisch, das Rätische offenbar nicht. Vielmehr scheint es mit dem Etruskischen irgendwie verwandt zu sein. (...) Wie sehr ich mich selbst auch als Räter fühle, so muss ich doch als Sprachwissenschafter leider festhalten, dass es höchst fraglich ist, ob im Altertum hier [d.h. in Graubünden] wirklich rätisch gesprochen wurde. (...) Überraschende Funde sind aber jederzeit denkbar.» (Risch 1970, S. 134)
104: Eine ausführliche Zusammenfassung der Aussagen Prosdocimis findet sich in: Schumacher 1992, S. 72-78.
105: Toth erwähnt Vadian, Gilg Tschudi, Stumpf, Campell und Fortunat Sprecher.
106: Brunner / Toth 1987, S. 34f.
107: F. H. 1914, S. 1 (Feuilleton)
108: F. H. 1914, S. 1 (Feuilleton)
109: Planta 1929, S. 286
110: Planta 1938, S. 163
111: U. a. Rhein, Glenner, Albula, Maggia, Moesa, Inn, Clemgia, Spöl
112: «Dass so viele Flussnamen Graubündens gallischen Ursprungs sind, ist eine wichtige Feststellung; denn in den Namen grösserer Flussläufe ist überall ältestes Sprachgut erhalten. (...) Die Siedlungen der Gallier in Graubünden müssen in sehr alte Zeit hinaufreichen.» (Hubschmied 1948, S. 49)
113: «Und nach der Lautentwicklung des Rätoromanischen würde man nur auf gallisches, nicht auf rätisches Substrat schliessen: Robert von Planta hat (...) bewiesen, dass der Lautwandel û > ü, i im Rätoromanischen (...) gallische Lauttendenzen fortsetzt.» (Hubschmied 1948, S. 49)
114: «Gallier und Räter wohnten nicht nach Talschaften getrennt; in allen Tälern, in denen sich rätische Ortsnamen finden, finden sich auch gallische. (...) Gallier und Räter werden während Jahrhunderten neben einander gelebt haben, wie etwa in grossen Teilen Englands während Jahrhunderten Angelsachsen und Skandinavier neben einander lebten. (...) Auch in Graubünden werden Gallisch und Rätisch, verwandte Sprachen, sich angeglichen haben, wird vermutlich eine Mischsprache entstanden sein.» (Hubschmied 1948, S. 49f.)
115: Pellegrini, zitiert in: Schumacher 1992, S. 106
116: Nach: Brunner / Toth 1987, S. 35
117: Nach: Schumacher 1992, S. 30ff.
118: F. H. 1914, S. 1 (Feuilleton)
119: Täuber führt u.a. folgendes Beispiel an: gr. kokkinoV (scharlachrot) -> alban. kuki -> rätorom. cotschen (rot)
120: Nach: Schumacher 1992, S. 52
121: Pieth führt u.a. als Wörter mit illyrischer Herkunft auf: Plessur, Patnal, Andiast, Peist, Vrin.
122: Pieth 1982, S. 9
123: Burkart 1946, S. 145
124: Brunner / Toth 1987, S. 38f.
125: «La tesa chëils Rets avon 2500 onns tochen tier la romanisaziun seigien Illirs po per gronda part esser gesta, schëins pren ella buca exclusivamein, mobein lai era restar lëinfluenza ded auters pievels circumdonts en lur vigur relativa. (...) Il pievel che viveva en Rezia duront il remps dil bronz ed allëentschatta dil temps de fier ei vegnius mischedaus fermamein cun il pievel illiric e per part remplazzaus dil tuttafatg. (...) Imper anfladas celticas a Trun, Glion e Falera ein denton aschi caracteristicas chëins sto prender che leu vivevien in temps Celts ed Illirs in sper lëauter.» (Maissen 1965, S. 142)
126: «Igl ei probabel chëei ha era dau immigraziuns illiricas el temps suenter 500 a. C. tochen tier lëarrivada dils Romans. Quellas undas successivas han rinforzau e completau igl element illiric el pievel retic.» (Maissen 1965, S. 142)
127: «Per sligiar il problem dils Rets avon la Romanisaziun astgan ins buca emblidar ils Venets el nord dil Golf de Venezia. Ei para che quei pievel eri in avon-post dils Illirs ed ei po esser che la cultura illirica en Rezia grischuna derivi per part da quei pievel. (...) La cultura retica era ina cultura illirica che maunca el nord ed el sid dellas Alps. Ella sto esser vegnida per part dal Tirol meridional sur ils pass dellëEngiadina, per part sur igl Arlberg. Schëils purtaders de quei catsch illiric ein stai ils Venets, sche stuessen nus numnar quella cultura Çveneto-illiricaë.» (Maissen 1965, S. 144)
128: Risch 1970, S. 129
129: Risch weist darauf hin, dass «Wenden», der germanische Name für die Slawen, in direktem Zusammenhang steht mit dem Ausdruck «Veneter». Die Bezeichnung «lacus Venetus» für den Bodensee könnte darauf hindeuten, dass Veneter auch nördlich der Ostalpen gesiedelt haben. Eine Beziehung des Ostalpengebiets zu slawischen Völkern scheint also im Bereich des Möglichen gelegen zu haben. Maissen macht in seinem Aufsatz von 1965 auf die «slawische Sonorität» des Rätoromanischen aufmerksam. Vielleicht bestehen auch hier bisher unbekannte Zusammenhänge; vorläufig jedoch sind solche Betrachtungen reine Spekulation.
130: «Die bisher bekannten rätischen Inschriften zeigen deutlich, dass das Rätische eine semitische Sprache war, also mit Arabisch, Hebräisch und Akkadisch, der Sprache Babylons und Assyriens, verwandt, aber mit keiner dieser Sprachen identisch.» (Brunner 1983 (1), S. 3)
131: Geradezu hymnisch gefeiert wurden Brunners erste Artikel von Manfred Lichtenthal: «Die Bedeutung der Brunnerschen Übersetzungen überschreitet den Rahmen der bislang falsch interpretierten veneto-rätischen Inschriften. Sie setzen einen Markstein der Räterforschung. Zum erstenmal wurden die psychologischen Barrieren durchbrochen, die seit der Jahrhundertwende die deutsche Indogermanistik geschaffen hatte, die bis heute sowohl die Entschlüsselung des umfangreichen Reliktwortschatzes in den alpenromanischen Dialekten als auch seine Einordnung in das moderne Gesamtbild der europäischen Vorgeschichte blockierte. Ihre Vertreter in der Schweiz verwandelten die Räter in eine kollektive Unperson (...). Die aus der Grössenordnung der Lösung resultierende Vernetzung des entschlüsselten Wortschatzes (inkl. etymologisierende ÇSpada di Veronaë) belegt und sichert die Richtigkeit. (...) [Nun] hat die Räterforschung endlich die interdisziplinäre, erhellende Phase erreicht.» (Lichtenthal 1982, S. 306ff.)
132: Brunner 1986, S. 2
133: Besonders interessant ist ein an dieser Stelle veröffentlichter Übersetzungsversuch einer Geräteaufschrift, worin Brunner den Rätern semitische Personennamen zuschreibt: PANIUN LASANUALE SUPIKU PERUNIES SKHAISPALA = «Ich, Ben Jonah, habe für den Breuner Samuel einen Schöpflöffel gegossen.» (Brunner 1982 (1), S. 164)
134: ATUKU RITI UNBIU interpretiert Brunner als «Meine Ritu, ich schenke Früchte (Beeren?)». Das mit «unbiu» scheinbar verwandte semitische Wort bedeutet aber eigentlich «Weintraube», woraus sich eine von Brunner zugegebene Schwierigkeit ergibt: In Scuol wuchsen wahrscheinlich auch zu jener Zeit, da die Inschrift - sofern sie denn wirklich eine ist - verfasst wurde, keine Weintrauben. Brunner stützt sich nun auf eine schriftliche Mitteilung Armon Plantas, der zu entnehmen ist, man habe bei den Ausgrabungen vor Ort eine verkohlte Beere gefunden, woraus Brunner folgert, das semitische Wort für Weintraube sei in Rätien generell für Beeren verwendet worden. Eine solche Vorgehensweise findet sich bei Brunner recht häufig; das vorliegende Beispiel soll nur einen Eindruck davon vermitteln, wie fragwürdig und hypothetisch Brunners Ergebnisse allgemein sind.
135: Brunner 1983 (1), S. 3
136: Brunner 1983 (1), S. 3
137: Prof. Johannes Friedrich beurteilt die etymologische Methode bereits 1954 folgendermassen: «Und so ist es wohl psychologisch verständlich, wenn etwa Etruskologen nur zu gern ihr Ohr dem Gleichklang liehen und unbekannte Wörter nach ähnlich klingenden bekannter Sprachen etymologisch zu deuten versuchten. Vor dieser Methode kann noch einmal nicht nachdrücklich genug gewarnt werden; denn sie folgt dem Prinzip, als wollte jemand das ihm unbekannte lateinische Wort laus ÇLobë nach dem deutschen Worte Laus (...) oder das neugriechische nä Çjaë nach dem deutschen Dialektwort nee Çneinë deuten.» (Friedrich 1954, S. 127); Prosdocimi verlangt (1976), es dürfe bei der Entschlüsselung des Rätischen einzig die interne kombinatorische Methode (oder die bilinguistische Methode nach Pallottino, d.h. mittels Sprachvergleich, basierend auf einer noch aufzufindenden bilinguen Inschrift, die denselben Text z.B. rätisch und lateinisch (resp. rätisch plus eine andere bereits bekannte Sprache) parallel darstellt) zum Einsatz kommen, die der internen Beweisführung unterworfen bleiben müsse (nach: Schumacher 1992, S. 78).
138: Risch 1984, S. 32
139: Brunner 1985, S. 71
140: Bezeichnenderweise ereifert sich schon Hercli Bertogg (1954!) gegen eine solche «Methode des Gleichklangs»: «Aber mit dem blossen Gleichklang ist nichts zu erreichen. Mit solcher Methode könnte ich sofort Çbeweisenë, dass das Rätoromanische eine altsemitische [!] Tochtersprache ist und die Romontschs Vollblutjuden sind. Hören Sie nur! Es gibt ein altsemitisches Wort GAT, aramäisch get, z. B. in Get schemaneh. Sage ich das einem Oberländerbuben, so versteht er das Wort GAT sofort, denkt aber eben an seine Katze statt an den semitischen Wortsinn: Garten. Oder das altarabische TAPUN! Nur heisstës im Oberland nicht Backofen, sondern - Hosenladen!» (Bertogg 1955, S. 177f.)
141: Hubschmid 1986, S. 52
142: Hubschmid 1986, S. 53
143: Nach Hubschmid 1986, S. 54. Hubschmid bestätigt ausserdem die Vermutung Rischs, Brunner kenne sich in der neueren Literatur nicht besonders gut aus: «Brunner hat keine Ahnung von meinen Arbeiten über die Substratelemente, insbesondere vorindogermanischen Ursprungs, welche die gesamte Romania und Nachbargebiete miteinschliessen, und wo auch von Beziehungen zum Semitischen und Hamitischen (Berberischen) und vor allem zum Baskischen die Rede ist. Die von mir angewandte Forschungsmethode ist allgemein anerkannt; sie ist gänzlich verschieden von jener Brunners. Er operiert nur mit entfernten lautlichen Anklängen, ohne Detailforschung zunächst im Bereiche der Romania. Geradezu belustigend ist seine Erklärung von Alp, in Urkunden mlat. alpis ÇAlpweideë, aus dem semitischen Wort für ÇKuhë. In keiner Sprache wird eine Weide mit ÇKuhë, ÇSchafë oder ÇZiegeë bezeichnet (...).» (Hubschmid 1986, S. 54)
144: Brunner 1987, S. 55 (Nachwort)
145: Toth zitiert z.B. 1988 einen Ausschnitt aus dem TA-Artikel von Risch gegen Brunner: «Was er [Brunner] macht, ist absoluter Unsinn. Die Beispiele, die er bringt, sind einfach nicht ernst zu nehmen. Brunner ist auch kein Semitologe. Es tut mir leid, dass die Leute auf ihn hereinfallen.» (Toth 1988, S. 387)
146: Brunner 1987, S. 55 (Nachwort)
147: Schorta 1988, S. 248
148: Schorta 1988, S. 249
149: Schorta 1988, S. 260
150: Schumacher 1992, S. 94f.
151: Wolff 1959, S. 293
152: Wolff 1959, S. 310
153: Für die Indogermanen nimmt Wolff nur die fortschrittlichsten Kulturleistungen an: «[Sie lebten] nicht als Nomaden, sondern waren im Besitze des entwickelten neolithischen Landwirtschafts-Betriebes, d.h. sie waren Bauern, aber nicht mutterrechtliche Hackbauern mit Kleinvieh-, sondern vaterrechtliche Pflugbauern mit Grossviehzucht. Sie wohnten nicht in Höhlen, Gruben oder Zelten, sondern in gezimmerten Häusern (...).» (Wolff 1954, S. 191)
154: Wolff 1954, S. 193
155: Besonders interessant ist Wollfs Interpretation des Wortes «Zwerg»: «Dieser Begriff scheint ehemals im Alpenraume eine grosse Rolle gespielt zu haben, denn die tirolische Sage weiss viel von den ÇLorggenë und ÇNörgelenë zu berichten, die sich in den Bergwäldern herumgetrieben hätten. Der Wortstamm -orgg- geht auf romanisch orco, lat. orcus zurück und bedeutet Çunheimliches Wesenë. Ohne Zweifel handelt es sich dabei um eine Erinnerung an die verdrängten Wildbeutersippen, die mit ihrem scheuen, flüchtigen Wesen den indogermanischen Bauern unheimlich erscheinen mussten. In der Schweiz nennt man sie Çchlyne Lütë und ÇErdmannlië; in Graubünden erzählt man, sie hätten eine eigene Sprache gehabt und ÇBambaë habe ÇMannë bedeutet. Dieses Wort könnte aus einer Mittelmeersprache stammen, weil es mit seiner Häufung von Lippenlauten afrikanisch anmutet.» (Wolff 1954, S. 198)
156: Altheim, zitiert in: Bertogg 1955, S. 185
157: Nach: Schumacher 1992, S. 46ff.
158: Nach: Schumacher 1992, S. 49f.
159: Pisani 1935, S. 103
160: Pisani 1944, zitiert in: Schumacher 1992, S. 56
161: Hubschmid 1986, S. 57
162: Hubschmid 1986, S. 58
163: Hubschmid 1986, S. 58
164: Hubschmid vergleicht z.B. mittelbündn. tutona «Nacken», surselv. tatona mit port. touta «Hinterteil des Kopfes, Nacken», bask. tuturru «Spitze, Gipfel», alban. tutkë «Kopf» und tutull «Nacken» (Hubschmid 1986, S. 60)
165: Wichtige zu lösende Fragen finden sich aufgelistet in: Schumacher 1992, S. 256ff.
166: Schumacher 1992, S. 253

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